Freitag, 6. Juni 2014

Regenbogenfahne

Nein, das ist wahrscheinlich (leider) kein gesellschaftspolitisches Statement der Bauern für mehr Toleranz, sondern ganz unbeabsichtigt.
Ein typisches Erzeugnis unserer Region ist die "Heidekartoffel". Ohne künstliche Bewässerung würden die Bauern aber wahrscheinlich nur mickrige Knollen in der Größe von Marzipankartoffeln ernten. Da die sandigen Böden der Heide wenig Wasser speichern können und der Regen schnell versickert, geht es hier eigentlich gar nicht ohne die Feldberegnung. Obwohl diese ziemlich arbeits- und kostenintensiv ist, lohnt sie sich offenbar.
Fünf Wasserkanonen zählte ich, als ich heute Abend mit dem Fahrrad auf dem Weg zum Einkaufen im fünf Kilometer entfernten Nachbarort war. Wieder einmal staunte ich über die scheinbar unerschöpflichen Wasservorräte in den tieferen Erdschichten. Wenn eine einzelne Beregnungsanlage, je nach Ausführung, zwischen 36.000 und 62.000 Liter pro Stunde verbraucht, dann sind dasbei fünf Anlagen zwischen 4,3 und 7,4 Millionen Liter Wasser in 24 Stunden. Ich kann es kaum glauben, dass eine solche enorme Wasserentnahme dauerhaft ohne negative Folgen bleibt.
Aber die Feldberegnung hat durchaus auch einen ästhetischen Reiz. Die Kanonen ziehen wunderschöne, große, leuchtende Regenbogenfahnen hinter sich her. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob die in der Mehrheit bodenständigen, konservativen Bauern damit wirklich ein gesellschaftspolitisches Signal setzen wollen ... Schön wär's jedenfalls.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen