Dienstag, 23. Dezember 2014

Besinnlich im Sinne von zur Besinnung kommen

Ein Schaf mit Kerze schien mir als Symbol für
die weihnachtskritischen Gedanken passender
als ein Engel oder ein Weihnachtsmann.
Da ich dem Christentum vor allem wegen seiner Fixiertheit auf den Menschen, die der ganzheitlichen Betrachtung der Natur zuwider läuft, grundsätzlich kritisch gegenüberstehe und überdies mit dem Konsumrausch zu Weihnachten ganz und gar nichts anfangen kann, vermag ich mich nicht vorbehaltlos auf Weihnachten freuen. Für mich ist Weihnachten vor allem mit unendlich viel Tierleid und Blutvergießen verbunden – man denke nur an die Millionen von Gänsen, die zur Feier des Jahrestags der Geburt Christi ihr Leben lassen müssen. In diesem Jahr hat Weihnachten noch einen weiteren bitteren Beigeschmack: Da versammeln sich nicht gerade wenige Menschen in Dresden und anderswo, um gemeinsam christliche Weihnachtslieder zu singen und gleichzeitig gegen Flüchtlinge zu demonstrieren. "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" oder kurz und verniedlichend "Pegida" nennen sich die Anhänger dieser unheilvollen Bewegung, für die wir uns alle nur schämen können. Wie gut, dass es Gegendemonstrationen gibt und sogar mehr Menschen zu diesen Kundgebungen gehen als zu denen der "Pegida" und deutlich machen: In diesem reichen Wohlstandsland sind Flüchtlinge willkommen, und es wird ihnen hier geholfen, und das bitteschön nicht nur ind er Weihnachtszeit.
Statt frohe Weihnachten wünsche ich in diesem Jahr allen Menschen, die ich kenne, besinnliche Weihnachten. Besinnlich im Sinne von zur Besinnung kommen oder, anders ausgedrückt: die arbeitsfreien Tage zum Ende des Jahres nutzen, um innezuhalten, nachzudenken und zu Erkenntnissen zu gelangen, die dann hoffentlich im neuen Jahr zu bewussterem und nachhaltigem Handeln führen.


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