Samstag, 31. Mai 2014

Blüten vor blauem Himmel


Wow, war das ein Wetter heute! Sonne, blauer Himmel mit ein paar weißen Wölkchen, ein laues Lüftchen und am Wegesrand üppig blühende Hundsrosen (Rosa canina).

Freitag, 30. Mai 2014

Blau blüht die Kornblume

Eine einzelne Kornblume im Rapsfeld, fotografiert gestern beim Hundespaziergang in der Feldmark bei Oerrel.
Blau blüht bekanntlich der Enzian, aber natürlich nicht bei uns in der norddeutschen Tiefebene. Hier übernimmt die Kornblume den Part des Blaublühers.
Sie ist die Nationalblume Estlands, die Landschaftsblume der schwedischen Provinz Östergötland, und das Symbol der schwedischen liberalen Volkspartei. In Österreich war sie von 1933 bis 1938 das Erkennungszeichen der damals noch verbotenen Nationalsozialisten, und In Deutschland erklärte   Kaiser Wilhelm I. in Erinnerung an seine Kindheit die „preußisch blaue“ Kornblume zu seiner Lieblingsblume und begründete damit einen regelrechten Kornblumenkult. Nur für die Bauern blieb die Kornblume weiterhin das verhasste Unkraut, das man lieber nicht in seinem Getreide haben wollte. Mit viel Chemie zogen sie in den Kampf gegen die Kornblume (und all die anderen in der modernen Landwirtschaft unerwünschten Pflanzen). Und irgendwann war die Kornblume fast ausgestorben. In der Feldmark sah man sie so gut wie gar nicht mehr. Jetzt ist sie endlich wieder da! Seitdem weniger Gift gespritzt wird, sieht man sie an Wegrändern, meist gemeinsam mit Kamille und Klatschmohn, und ab und zu auch solo mitten im Kornfeld oder, wie auf unserem Foto, im Rapsfeld. Und darüber können wir uns freuen.

Donnerstag, 29. Mai 2014

Feuer im Ofen

Kein Bild aus dem Winter, sondern von heute Abend.
Man mag es kaum glauben: Der Mai geht zu Ende, in wenigen Wochen beginnt der Sommer, und heute Abend ist es so kalt, dass ich Feuer im Ofen machen musste. Auf drei Grad soll die Nachttemperatur zurückgehen. Naja, ich bin ja schon froh, wenn wir keinen Frost bekommen, denn das wäre gar nicht gut für all die kleinen Pflänzchen in unserem Gemüsegarten.


Mittwoch, 28. Mai 2014

32 Liter in zwei Tagen

Die nassen Blätter unseres Flieders im Vorgarten glänzen nach dem Regen, als wären sie poliert worden.
Oje, hat das geschüttet! Nach den zwei Regentagen war unser Regenmesser so gut gefüllt wie noch nie in diesem Jahr: 32 Kubikzentimeter zeigte er an. Das bedeutet 32 Liter Niederschlag auf einen Quadratmeter. Für uns ist das allerdings kein Grund zur Traurigkeit. Im Gegenteil: Der Boden ist jetzt gut durchfeuchtet, und wenn es ab morgen wieder wärmer und trockner wird, haben das Gras auf den Pferdeweiden und die Pflanzen im Gemüsegarten gute Wachstumsbedingungen. Wasser bedeutet Leben, und ohne Wasser können wir ebenso wie die Tiere und Pflanzen nicht überleben. Und von den 32 Litern je Quadratmeter können die Menschen in vielen Dürreregionen dieser Erde nur träumen.
Würden wir in der Stadt wohnen, wäre uns der viele Regen wahrscheinlich schon auf die Nerven gegangen. Aber hier auf dem Land sind wir froh, dass der Frühling diesmal nicht so staubtrocken daherkommt wie in den vergangenen Jahren. Uns ist es lieber, wenn die Blätter von Ahorn, Birke und Kastanie saftig grün sind und vor Feuchtigkeit glänzen als schon auf Herbst zu machen und so braun und trocken zu werden, dass sie sich in der Hand wie Pergamentpapier anfühlen.

Dienstag, 27. Mai 2014

Blütenschmuck am Straßenrand

Wenn sich an den Wegrändern die kleinen, weißen Blüten zeigen, ist der Sommer nicht mehr weit.

Wenn die Wegränder von blühendem Wiesenkerbel gesäumt sind, ist der Sommer nicht mehr weit. Wiesenkerbel ist, einzeln betrachtet, eher unscheinbar. Aber in der Masse entwickeln die kleinen, weißen Blüten der krautigen Pflanze eine beachtliche Wirkung.
Doch bevor man sich so richtig freuen kann über das schöne Bild am Straßenrand, wird es schon wieder zerstört. Heute waren Mitarbeiter der Straßenmeistereien mit ihren Mähwerken unterwegs und haben mit dem hohen Gras auf den Seitenstreifen auch den Wiesenkerbel umgemacht. Dass sie auf die schönen Blüten keine Rücksicht nehmen, kann man ihnen nicht wirklich zum Vorwurf machen. Das Kraut behindert die Sicht, die Begrenzungspfähle waren stellenweise schon fast komplett verdeckt. Zum Glück gibt es abseits der Bundes-, Landes- und Kreisstraßen noch genug kleine Wege, an denen entlang der Wiesenkerbel fröhlich wuchern darf. Also rauf aufs Rad (wenn der Regen vorbei ist) und die schönen Bilder in der Feldmark genießen!

Montag, 26. Mai 2014

So schmeckt der Sommer

Die schmecken so richtig schön nach Sommer: Erdbeeren mit (veganer) Schlag-
sahne. Ich habe sie heute als kleinen Feierabend-Snack zubereitet.
Offiziell beginnt er Sommer erst in knapp einem Monat, aber schmecken kann man ihn jetzt schon. Überall gibt es frische Erdbeeren aus heimischer Ernte zu kaufen – der kulinarische Inbegriff des Sommers.
En tallrik sommar (ein Teller Sommer) sagen die Schweden zu frischen Erdbeeren mit Sahne. Die Schweden sind noch erdbeerverrückter als wir. Wenn in Schweden die Erdbeerzeit beginnt, sind die Städte und Dörfer plötzlich voll mit Händlern, die am Straßenrand kleine Campingtische aufstellen und frisch gepflückte Erdbeeren verkaufen. Ein schnelles Geschäft – nachmittags sind so gut wie alle Erdbeeren ausverkauft.
Auch wir sind längst mit dem Erdbeervirus infiziert, freuen uns wie kleine Kinder, wenn die Erdbeersaison beginnt. Das ist bei uns ein paar Wochen früher der Fall als in Schweden, wo die Erdbeerzeit erst im Juni beginnt und zu Midsommar ihren Höhepunkt erreicht.
Natürlich könnten wir schon im März oder April oder sogar noch im Winter frische Erdbeeren kaufen, aber für uns ist es eine Ehrensache, dass wir den Import-Erdbeeren aus Südeuropa widerstehen und auf den großen Augenblick warten, wenn die heimischen Früchte reif sind und in den Verkauf kommen.  Wir würden ja auch nicht auf die Idee kommen, Spargel aus Peru zu kaufen ...

Sonntag, 25. Mai 2014

Biene in XXL-Blüte

So klein ist die Honigbiene ja eigentlich nicht, aber in dem riesigen Blütenkelche des Türkischen Mohns (Papaver orientale) in unserem Garten wirkt sie geradezu winzig. Am Türkischen Mohn, der auch Orientalischer Mohn oder Feuermohn genannt wird, hat aber nicht nur die Blüte XXl-Format: Die Blume erreicht eine Wuchshöhe bis 100 Zentimeter.

Samstag, 24. Mai 2014

Blumen am Kanal

Am Westufer des Elbe-Seitenkanals leuchten die Lupinen. Wer genau hinschaut, entdeckt
an einer der Blüten eine Hummel mit dickem Pollenhöschen.
Lupinen zählen schon seit langem zu meinen Lieblingsblumen, und ich freue mich jedes Jahr aufs Neue, wenn ich die ersten blühenden Exemplare am Wegesrand entdecke. Besonders schöne sah ich heute am Elbe-Seitenkanal im Bereich zwischen der Knesebecker und der Wunderbütteler Brücke. Noch mehr als ich freuten sich offensichtlich die Hummeln über die blühenden Lupinen. Sie flogen von Blüte zu Blüte, und ihre Pollenhöschen wurden dabei immer größer.
Interessanterweise haben sich die Lupinen nur am Westufer des Kanals breit gemacht. Am Ostufer stehen dafür umso mehr Margeriten.

Am Ostufer des Kanals entdeckte ich keine Lupinen, dafür aber umso mehr Margeriten.



Freitag, 23. Mai 2014

Kommunikation mit Tieren geht ganz einfach!

Die Kontaktaufnahme und Kommunikation ist nicht nur mit anderen Säugetieren möglich, sondern durchaus auch mit Fischen, wie Calluna-Autorin Marion Korth hier zeigt. Und dieser Fisch ist nicht dressiert! Es war Marions erste Begegnung mit ihm.
Wenn man Tiere nicht wie minderwertige, den Menschen untergeordnete Wesen behandelt, sondern sie als gleichwertige und gleichberechtigte Individuen betrachtet, erübrigt sich die Frage danach, ob die Tiere, die bei uns auf dem Hof leben, zu etwas nütze seien. Dennoch wird sie uns zuweilen gestellt. Wir antworten dann: Ja, selbstverständlich sind zu etwas nütze – für unser Wohlbefinden. Die Tiere, mit denen wir unseren Hof teilen, sind unsere Freunde, und Freunde teilt man ja wohl kaum in nützliche und unnützliche ein. Wer das dennoch macht, sollte sich was schämen.
Unsere Freunde und Mitbewohner sind aber nicht nur gut für unser Wohlbefinden, sondern sie sind in gewisser Weise auch unsere Lehrer. Wir haben schon sooo viel von ihnen gelernt! Um Tiere zu verstehen und sich mit ihnen zu verständigen, muss man nicht besondere Fähigkeiten haben, sondern einfach nur die Bereitschaft, sich unvoreingenommen und ohne jegliche menschliche Überheblichkeit auf sie einzulassen. Das heißt, ihnen gewissermaßen auf Augenhöhe zu begegnen. Nichts Anderes tun die sogenannten Pferde- oder Hundeflüsterer.
Mit Pferden, Hunden, Katzen, Schweinen und den meisten anderen Säugetieren ist die Kommunikation nicht schwer, schließlich sind die Tiere uns (nicht nur genetisch) sehr ähnlich. Doch auch zu Vögeln und sogar zu Fischen und vielen Reptilien kann man relativ leicht Kontakt aufnehmen. Etwas schwieriger, aber nicht unmöglich ist es bei Insekten und Amphibien.
Das Zusammenleben mit vielen verschiedenen Tieren erleichtert die Verständigung ungemein.
Nicht funktionieren wird die Kommunikation, wenn man Tiere auf eine niedrigere Stufe stellt und versucht, sie mit Zuckerbrot und Peitsche gefügig zu machen. Einem Hund mit Hilfe von Leckerlies zur Belohnung ein Kunstück beizubringen, ist keine Leistung. Auch die Dressur von Pferden mit Hilfe von Gerte, Sporen, Ausbindern und anderen Druckmitteln zeugt nicht unbedingt von Verständnis für Tieren.
Viele Veganer lehnen es generell ab, Tiere zu halten. Das tun wir auch. Aber es spricht unserer Ansicht nichts dagegen, mit Tieren Haus, Hof und Garten zu teilen, sofern sie sich in größtmöglicher Freiheit persönlich entfalten können. Im Gegenteil: Das Zusammenleben trägt doch sehr zu einem besseren Verständnis bei.

Donnerstag, 22. Mai 2014

Grüne Oase in der Großstadt

Im Halbschatten im Liegestuhl ließ sich die Hitze heute gut ertragen. Ich habe mich allerdings ausnahmsweise einmal nicht für den Liegestuhl im eigenen  Garten, sondern für einen im Loki-Schmidt-Garten in Hamburg entschieden. Der botanische Garten der Universität Hamburg ist eine wunderschöne grüne Oase in der Großstadt, in der sich Pflanzen aus aller Welt bestaunen lassen. Wir haben heute eine kleine Studienreise dorthin unternommen und viele interessante Entdeckungen gemacht.

Mittwoch, 21. Mai 2014

Der Holunder blüht

Quasi über Nacht hat unser großer Holunder, der bis zum Scheunendach hoch reicht, seine Blüten geöffnet. Allerdings noch längst nicht alle. Auch in diesem Jahr werde ich wieder einige Blütendolden für Holunderblütensirup stibitzen. Es gibt kein besseres Erfrischungsgetränk für den Sommer als kaltes Wasser mit einem Schuss Holunderblütensirup.

Dienstag, 20. Mai 2014

An der Ilmenau

Zwei Pferde mit Fohlen auf einer Wiese heute  an der Ilmenau bei
Bienenbüttel.

Die Ilmenau ist nicht nur der größte Fluss der Lüneburger Heide, sondern auch der schönste. Zu diesem Urteil kam ich heute bei unserer Radtour auf dem Ilmenauradweg. Zwischen Uelzen und Lüneburg schlängelt sich der Fluss durch eine traumhafte Wald- und Wiesenlandschaft. Mehr über unsere Radtour, die größtenteils direkt am Fluss entlang führte, gibt es in der Sommerausgabe des Südheide-Magazins Calluna zu lesen, die in der zweiten Junihälfte erscheint.

Montag, 19. Mai 2014

Liebe auf den zweiten Blick

Rhododendren gehören zweifellos nicht zu meinen Lieblingspflanzen, aber dieses Exemplar in unserem Innenhof ist mir dennoch irgendwie ans Herz gewachsen.
Bei uns im Innenhof steht ein großer Rhododendron, der seine üppige Blütenpracht direkt vor unserem Wohnzimmerfenster entfaltet hat. Wir mögen seine großen, violetten Blüten, aber es war Liebe auf den zweiten Blick.
Der Rhododendron stammt noch von den Vorbesitzern unseres Hofes. Als wir den Hof übernahmen, brachten wir es nicht übers Herz, die Pflanze herauszureißen, obwohl wir es am liebsten getan hätten, denn ehrlich gesagt mögen wir keine Rhododendren – zumindest nicht im Garten. Rhododrendren, finde ich, brauchen Platz, um richtig zu wirken. In weitläufigen Parkanlagen oder an der französischen Atlantikküste sehen sie phantastisch aus, aber in den meisten – viel zu kleinen – Gärten wirken sie geradezu erdrückend, besonders wenn sie, was leider häufig vorkommt, neben Azaleen mit quietschorangen Blüten stehen.
Bei uns im Innenhof, unter dem ausladenden Blätterdach des Nussbaums, ist der Rhododendron eigentlich ganz gut platziert. Sonst wächst dort, im Halbschatten, nicht viel. Ein Grund mehr, die Pflanze stehenzulassen. Außerdem passt sie auch irgendwie in die Lüneburger Heide: Rhododrendren sind nämlich eine Pflanzengattung der Heidekrautgewächse. Rhododendron kommt übrigens aus dem Griechischen und bedeutet Rosenbaum.

Sonntag, 18. Mai 2014

Zum Anbeißen schön

Zum Anbeißen schön: blühender Schnittlauch bei uns im Gemüsegarten.
Die Blütenstände des Zierlauchs
sind deutlich größer als die des
Schnittlauchs, aber nicht unbedingt
schöner.
Schnittlauch (Allium schoenoprasum) ist nicht nur ein in der Küche (zumindest in meiner) unverzichtbares Würzkraut, sondern auch eine Zierde für jeden Garten. zumindest wenn er, wie jetzt, blüht. Die kugeligen, purpurfarbenen bis violetten Blütenstände scheinen auf den zarten, grünen Stängeln fast zu schweben. Nur etwa vier Meter vom blühenden Schnittlauch im Gemüsebeet steht bei uns im Garten zwischen Rosen und Tulpen die XXL-Variante des Zwiebelblühers. Während der Schnittlauch maximal tischtennisballgroße Blütenstände hervorbringt, sind die Blütenstände des Zierlauchs fast so groß wie ein Tennisball. Ich finde aber die kleiner schöner. Die sind übrigens ebenso wie die Stängel essbar und eigen sich gut zur Dekoration von Salattellern und Gemüsegerichten.


Samstag, 17. Mai 2014

Eine Verwandte des Spargels

Sieht nicht aus wie Spargel, ist aber eine Verwandte des edlen Gemüses.
Wer hätte das gedacht? Spargel und Maiglöckchen – beide haben jetzt Saison – sind Verwandte. Sie gehören zur selben Familie: den Spargelgewächsen (Asparagaceae). Beim Gemüsespargel (Asparagus officinalis) ist es offensichtlich, bei der (stark giftigen) Blume mit dem wohlklingenden botanischen Namen Convallaria majalis allerdings nicht. Die Gemeinsamkeit ist unter der Erde verborgen: Beide haben ein tief wurzelndes Rhizom.
Oberirdisch zeigt sich die auffälligste Gemeinsamkeit erst später im Jahr: Das Maiglöckchen bildet wie der Spargel leuchtend rote Beeren. 

Freitag, 16. Mai 2014

Kleine Sonnenanbeter

Endlich wieder Sonne! Endlich Wärme, die nicht aus dem Ofen, sondern aus dem Himmel kommt! Ebenso wie wir freuen sich auch unsere lieben Tiere darüber. Fyffes und Foxy haben das Sonnenbaden heute sichtlich genossen, wie man hier schön sieht:

Braun werden sie nicht, aber einen Sonnenbrand können sie durchaus bekommen, wenn sie es
mit dem Sonnenbaden übertreiben. Aber die Hunde sind in dieser Hinsicht etwas vernünftiger
als wir Menschen.

Donnerstag, 15. Mai 2014

Die Wintermäntel werden vielleich noch gebraucht

Die Eisheiligen sind überstanden, und jetzt wird es hoffentlich deutlich wärmer. Aber nicht zu früh freuen, denn um den
11. Juni gibt es meistens noch einmal einen Kälteeinbruch: die Schafskälte. Deshalb werden wir unsere Schafe auch in diesem Jahr erst wieder Mitte Juni scheren – auch wenn ihre Wintermäntel schon jetzt ziemlich zottelig, grau und abgenutzt
aussehen.

Mittwoch, 14. Mai 2014

Hoch hinaus im Schneckentempo

Auf einem Fliederblatt in etwa zwei Meter Höhe entdeckten wir heute diese kleine Schnecke.
Zehnmal am Tag könnte ich die gleiche Runde durch den Garten gehen, und dennoch würde ich immer wieder etwas Neues, Interessantes, Spannendes entdecken. Man muss nur genau hinschauen ...
Gestern sah ich zum Beispiel eine kleine Schnecke auf einem der Blätter unseres Flieders im Vorgarten sitzen. Das ist eigentlich nichts Besonderes, aber wenn man bedenkt, dass sich das Blatt, auf dem die Schnecke saß, in etwa zwei Meter Höhe befand und dass die Schnecke da irgendwie – im typischen Schneckentempo und mit ihrem Haus huckepack – heraufgekommen sein muss, ist es schon ziemlich faszinierend, und aus der banalen Begebenheit wird ein bewundernswerte Höchstleistung.

Dienstag, 13. Mai 2014

Wie am Meer

Kein Wasser weit und breit, aber trotzdem kam ich mir heute ein bisschen vor wie am Meer.
Auf der Rückfahrt aus Groß Oesingen nach Hause musste ich heute kräftig gegen den Wind anstrampeln. Geflucht habe ich dennoch nicht, zum einen weil ich wegen der Windböen vorsorglich das E-Bike gesattelt hatte, zum anderen weil das Wetter irgendwie auch schön war. Die frische, kühle, klare Luft und die dramatische Lichtstimmung – das war ein bisschen wie am Meer. Als dann hinter Klein Oesingen noch die Rotoren des Windparks Langwedel über den Baumwipfeln auftauchten, hatte ich plötzlich Bilder von weißen Segelyachten im Kopf, die auf den Wellen tanzen. Auch für morgen sind wieder heftige Windböen angesagt, aber ab Donnerstag soll das Wetter wärmer und frühlingshafter werden. Warten wir es ab ...

Montag, 12. Mai 2014

Radieschen im Regen

Die ersten Radieschen gucken schon aus der Erde.
Inkas Frisur hat unter dem
Regen gelitten, ihre gute
Laune jedoch nicht.
Dank des Regens sprießen im Garten des Imkerhauses im Museumsdorf Hösseringen nicht nur die von unserer Gartengruppe Ende März gesäten Gemüsepflänzchen, sondern zwischen den Reihen breitet sich auch das Unkraut aus. Nachdem drei andere Frauen aus der Gartengruppe am vergangenen Montag schon fleißig Unkraut gejätet hatten, haben wir heute den Rest der Beete entkrautet. Eigentlich kann man sich etwas Angenehmeres vorstellen als im strömenden Regen im nassen Heidesand zu hocken und Unkraut zu zupfen. Aber wenn ich rechts von mir auf den schönen Spinat blicke und links von mir die ersten Radieschen rot und knackig aus dem Boden gucken sehen, ist der Regen schnell vergessen, und ich freue mich, dass unsere Gartenarbeit im wahrsten Sinne des Wortes Früchte trägt.
Die Kartoffeln sehen auch schon richtig gut aus, und die Petersilie und der Salbei sind bereits soweit, dass die Pflanzen beerntet werden können.
Als wir mit dem Jäten im Imkerhausgarten fertig waren, ging es im Garten des Köthnerhauses, wo wir einen kleinen Kartoffelacker angelegt hatten, munter weiter.

Der Spinat sieht schon gut aus. Vor allem jetzt, nachdem das Unkraut zwischen den Reihen gejätet ist.

Demnächst werden wir wohl wieder ins Museumsdorf fahren: Die Erbsen benötigen Reiser als Rankhilfen, Bohnen wollen auch dort gelegt werden und Stroh für die Erdbeeren müssen wir bis dahin auch noch besorgen ...

Die Petersilie kann sich ebenfalls sehen lassen.

Groß und kräftig: Der Salbei hat den milden Winter gut überstanden, sodass er durchaus jetzt ein paar Blätter für einen  Tee erübrigen kann.

Sonntag, 11. Mai 2014

Der rote Heinz

Noch ist der rote Heinz ein Grüner: Erst im Spätsommer
wird er (hoffentlich) seinem Namen alle Ehre machen.
Seit gestern haben wir einen neuen Mitbewohner: Es ist der rote Heinz. Aha, offensichtlich ein Alt-68er, ein notorischer Links-Wähler. Nein, falsch geraten! Der rote Heinz ist eher ein Grüner. Seinem Namen wird er erst im Spätsommer gerecht, wenn (hoffentlich) seine roten Früchte erntereif sind.
Des Rätsels Lösung: Beim Roten Heinz handelt es sich um eine alte, regionale Tomatensorte, die als reich tragend gilt und sehr aromatische und ziemlich platzfeste Früchte hervorbringen soll. In der Gärtnerei Thunhorst in Hannover ist er über Jahre hinweg immer wieder angebaut worden, Samen wurden gesammelt, bis aus der 08/15-Stabtomate eine geworden ist, die sich im hannoverschen Klima bewährt hat, lecker schmeckt und gute Ernte bringt.
Die Gärtnerei ist längst geschlossen. Der Sohn hat vor einigen Jahren die letzten Samen, die sein Vater schon hütete und selbst nach der Schließung der Gärtnerei noch privat zog, an den Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN) übergeben, wo er seither weiter vermehrt wird.
Jetzt sind wir gespannt, ob der Rote Heinz auch hier bei uns in der Südheide eine gute Figur macht.

Samstag, 10. Mai 2014

Die Eisheiligen – kein Grund mehr zum Zittern?

Die Eisheiligen sind anscheinend auch nicht mehr das, was sie einmal waren. "Eisheilige machen kaum noch Angst" meldete heute der Deutsche Wetterdienst (DWD).
Sie heißen Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sofia, waren frühchristliche Bischöfe und Märtyrer und besuchen uns an ihren Namenstage im Zeitraum vom 11. bis 15. Mai. Früher haben sie uns oft den Frühling verhagelt. Nach DWD-Aufzeichnungen brachten sie bis Mitte des 19. Jahrhunderts fast regelmäßig Kaltlufteinbrüche. Ursache solcher Kaltlufteinbrüche mit ungemütlichen Temperaturen sind Nord- oder Nordwestwetterlagen, die arktische Polarluft auf direktem Wege nach Mitteleuropa führen.

Kühl ist es zurzeit, aber nicht wirklich kalt, dafür umso nasser. Dieses saftig grüne Ahornblatt habe ich heute Nachmittag bei
uns im Vorgarten fotografiert.
Gefürchtet sind Frostschäden an Blüten und jungen Pflanzen
. Ein Kaltlufteinbruch im Mai kann in ungünstigen Lagen oder auch im Alpenvorland durchaus noch mal Frost bringen. Vor allem Gärtner und Winzer fürchten die Schäden an jungen Kulturen, die oft schon bei geringen Kältegraden eintreten können.
In den vergangenen Jahren sind die Eisheiligen oft ganz ausgeblieben. Manchmal kam es zu Kaltlufteinbrüchen bereits Anfang Mai oder Ende Mai. Fröste traten jedoch auch dann immer seltener auf. Gelegentlich wurden die Eisheiligen bei Tageshöchstwerten von über 25 Grad Celsius sogar zu "Schweißheiligen". Neuere Untersuchungen des Deutschen Wetterdienstes zeigen, dass die Häufigkeit von Kaltlufteinbrüchen Mitte Mai vor allem im süddeutschen Raum deutlich unter 50 Prozent liegt. Insofern ist die Frage berechtigt, ob man eigentlich noch von einer echten Singularität – so werden häufig wiederkehrende Witterungsphänomene bezeichnet – sprechen kann. Viele Experten führen die Veränderungen u. a. auch auf den Klimawandel zurück, denn mit der stetigen Erwärmung der globalen Atmosphäre fallen auch Kaltlufteinbrüche im Mai immer weniger frostig aus.
Auch in diesem Jahr müssen wir nicht befürchten, dass uns die Eisheiligen Frost bringen. Laut Wettervorhersage wird die Temperatur auch nachts nicht unter fünf Grad fallen. Zwar ist es zurzeit nass und ungemütlich, aber nur gefühlt ziemlich kalt. 
Weitere Informationen zu den Eisheiligen hält der DWD in seinem Wetterlexikon bereit. Das Lexikon erläutert die wichtigsten meteorologischen Begriffe und wird ständig ausgebaut.

Freitag, 9. Mai 2014

Pastelltulpen

Ist sie nicht schön, diese Tulpe?
Tulpen zählen nicht unbedingt zu meinen Lieblingsblumen. Irgendwie sind sie mir meistens zu knallig, zu aufdringlich. Ich mag es lieber etwas dezenter. Aber seit wir die Viridiflora-Tulpe Greenland im Garten haben, also erst seit diesem Jahr, bin ich in meinem Urteil, was Tulpen betrifft, nicht mehr so streng. Als diese Tulpen ihre großen Blütenköpfe in den zartesten Pastelltönen öffneten, war ich sogleich hin und weg. Es war Liebe auf den ersten Blick. Ich muss im Herbst unbedingt noch weitere Tulpenzwiebeln dieser Sorte bei uns im Vorgarten in der Erde versenken!

Große Blütenköpfe in zarten Pastellfarben in unserem Vorgarten.

Mittwoch, 7. Mai 2014

Lieber saftig grün als staubtrocken

Regentropfen auf einem unserer Maibeerensträucher.
Das Schöne am regelmäßigen Bloggen ist, dass man nach einiger Zeit über ein umfangreiches Archiv verfügt und so schnell nachschauen kann, wie zum Beispiel das Wetter heute vor einem Jahr war. Das habe ich gerade getan und dabei festgestellt, dass wir uns am 7. Mai 2013 riesig gefreut haben, weil es nach Wochen der Trockenheit endlich wieder einmal geregnet hat. Der Regen war dringend nötig, denn die ersten Bäume ließen schon die Blätter hängen, und die Pferdeweiden drohten sich eine staubtrockene Steppe zu verwandeln.
Im Vergleich zum Vorjahr können wir in diesem Jahr mit dem Wetter zufrieden sein. Zwar würden wir uns wohl alle zurzeit etwas mehr Sonne wünschen, aber dafür ist draußen alles saftig grün, so wie es im Frühling auch sein soll.
Nicht nur 2013 war die Weidesaison, kaum dass sie begonnen hatte, schon wieder vorbei, weil einfach kein Regen fiel, um das Gras wachsen zu lassen. Unser Sandboden trocknet schneller aus, als uns lieb ist, und anders als die Landwirte, die schon im April dass erste Mal ihre Wasserkanonen anstellten, sind wir auf ständigen Regennachschub von oben angewiesen. In diesem Jahr hat das bislang gut geklappt. Die Pferde und Schafe finden das auch gut, denn Gras schmeckt ihnen verständlicherweise viel besser als trockenes Heu. Einen Nachteil hat der Regen allerdings : Das Unkraut auf unseren neu angelegten Beetflächen wächst auch ganz gut. Aber Unkrautjäten, damit trösten wir uns, ist auch nicht mehr Arbeit, als ständig Wasserkannen zu schleppen.

Dienstag, 6. Mai 2014

Ausweichmanöver mit dem Rasenmäher

Eine Insel mit Gänseblümchen. Wie traurig wäre es doch, diese schönen Blumen abzumähen!
Heute habe ich zum ersten Mal in diesem Jahr den Rasen gemäht. Entschuldigung, liebe Nachbarn, aber vorher ging es nicht! Hätte ich etwa all die wunderschönen Löwenzahnblüten abmähen sollen? Nein, zu einer solchen Grausamkeit bin ich nicht fähig. Deshalb lasse ich den Rasen lieber wachsen, bis der Löwenzahn verblüht ist und der Wind die Pusteblumen davongetragen hat. Länger dürfte ich allerdings auch nicht warten, denn sonst bräuchte ich einen speziellen Wiesenmäher, um durch das hohe Gras zu kommen. An einigen Stellen streikte der Rasenmäher jetzt schon, und der Motor ging aus, sodass ich ihn neu starten musste.
Auch wenn der Großteil des Löwenzahns verblüht ist, gibt es noch einige schöne, gelbe Tupfer. Außerdem haben wir einige kleine Inseln mit Gänseblümchen im Rasen, und in der Nähe unserer großen, alten Kastanie wachsen Kastanienbäumchen in Bonsai-Größe aus dem grünen Gras empor. Auch sie erfordern elegante Ausweichmanöver. Wer mich beim Rasenmäher beobachtet, wird vielleicht vermuten, dass ich mir zuvor Mut angetrunken habe und deshalb solche Schlenker mache. Dabei trinke ich doch gar keinen Alkohol!

Auch wenn der Rasen dadurch vielleicht etwas struppig aussieht: Der blühende Löwenzahn darf stehen bleiben!

Ich weiß zwar, dass ich nicht alle Kastanien im Rasen lassen kann, denn sonst wohnen wir bald in einem Kastanienwald, aber ich will die kleinen Bäumchen im Herbst, sobald sie ihre zarten Blätter abgeworfen haben, vorsichtig ausgraben und teils topfen teils sofort an eine andere Stelle auf unserem Hof umpflanzen.
Man mag mich für bescheuert halten, aber auch Pflanzen sind Lebewesen. Nur weil sie anders aussehen als Säugetiere, zu denen bekanntlich auch wir Menschen zählen, und sich langsamer bewegen, sind sie nicht minderwertiger. "Pflanzen sind in der Tat langsame Lebewesen und funktionieren vollkommen anders als Tiere. Doch gerade diese Andersartigkeit macht sie so faszinierend", schreibt der Potsdamer Biologie-Professor Ewald Weber in seinem kleinen Buch der botanischen Wunder, das unbedingt lesenswert ist und hier bei Gelegenheit noch ausführlich vorgestellt wird. "Dabei", so Weber weiter, kommt den Pflanzen eine Schlüsselrolle zu. Ohne Pflanzen könnte kein einziges Tier leben, auch wir Menschen nicht."
Deshalb, finde ich, sollten wir Pflanzen mit mit ein bisschen mehr Ehrfurcht und Respekt behandeln – und das nicht nur beim Rasenmähen!

Eine kleine Kastanie wächst aus dem grünen Gras empor – nein, über die könnte ich nicht mit dem Rasenmäher fahren.

Samstag, 3. Mai 2014

Weißes Wunder

Stillleben in Weiß: Weiße Hunde vor weißem Flieder (der in 
der Vase leider nicht lange hält).

Früher als sonst hat der Flieder schon Ende April und nicht erst jetzt begonnen, seine Blüten zu öffnen. Der verschwenderische Duft erinnert an den von Hyazinthen. Manchen macht er Kopfschmerzen, andere lieben ihn.  So kraftvoll er aussieht, in der Vase macht der schöne Blüher meist schon nach ein paar Tagen schlapp. All die Tricks, wie die Zweigenden mit den Hammer zu bearbeiten oder kurz in kochendes Wasser zu tunken, sind ziemlich gewalttätig, die Blätter zu entfernen, ist allerdings hilfreich, möchte man sich etwas länger an den Blüten erfreuen. Trotzdem ist so ein großer Strauß ein schönes Geschenk, und wenn er allzu bald verblüht ist, bleibt einem, in den Garten zu gehen und direkt am Strauch zu schnuppern, wo das Blütenwunder deutlich länger anhält.

Freitag, 2. Mai 2014

Rhabarberzeit

Rhabarber, der für einen Kuchen bestimmt ist, muss nur kurz
gedünstet werden.
Jetzt hat Rhabarber Saison, und deshalb kaufe ich jetzt reichlich davon. Ich verwende ihn vorzugsweise als Belag für (selbstverständlich veganen) Kuchen. Offenbar gibt es in diesem Jahr Rhabarber im Überfluss, oder aber kaum jemand hat Lust darauf. Wie auch immer, er ist spottbillig. Heute habe ich ein Kilo für 70 Cent gekauft. Der höchste Preis lag vor drei Wochen bei 99 Cent. Normalerweise kaufe ich ja Obst und Gemüse möglichst als Bio-Ware, aber Bio-Rhabarber habe ich noch in keinem Markt entdeckt. Vielleicht ist er per se bio, da er sowieso nicht gespritzt werden muss. Allerdings braucht er als sogenannter Starkzehrer viel Dünger.
Leider kommt unser eigener Rhabarber im kargen Heidesandboden erst so langsam in Gang, dass wir ihn wahrscheinlich erst im nächsten Jahr beerbten können.

Donnerstag, 1. Mai 2014

Die Geometrie – ein weites Feld


Die Geometrie ist, wie man hier sehr schön sehen kann, ein weites Feld. Wie mit dem Lineal gezogen sind die Wälle auf diesem Acker zwischen Oerrel und Hankensbüttel. Unter den Wällen wachsen Kartoffeln. Noch lugt kein Blatt aus der Erde, aber das wird sich schnell ändern. Kartoffeln werden angehäufelt – so heißt das Aufpflügen der Wälle –, damit die Knollen nicht Tageslicht abbekommen, grün werden und das giftige Solanin bilden.