Freitag, 25. Juli 2014

Urlaub

Ich gönne mir eine Woche Sommerurlaub und flüchte vor dem schwülen Gewitterwetter ins etwas kühlere Schweden. Am 3. August bin ich zurück, und dann geht es hier täglich weiter.
Allen Leserinnen und Lesern eine schöne Zeit! 
Stay tuned! 

Donnerstag, 24. Juli 2014

Dauerregen

Kaum zu glauben: Gestern Abend saßen wir noch mit unserem Besuch aus Spanien fast bis Mitternacht bei Kerzenlicht draußen im Garten und genossen den lauen Sommerabend nach dem ziemlich heißen Tag. Und heute? Dauerregen! Und zwar heftig! Aber das ist auch ganz gut so, denn die Pflanzen hatten den Regen schon wieder dringend nötig. Und ehrlich gesagt: Ich liebe es, den Regen auf das Fensterblech und gegen die Scheibe prasseln zu hören.

Mittwoch, 23. Juli 2014

Oranges Garten-Duo

Die Ringelblume ist eine üppig blühende Zierde für jeden Garten und obendrein auch noch eine altbekannte Heilpflanze.
Sie sind ganz unterschiedliche Sommerblüher, haben aber doch einiges gemeinsam: Sie kommen beide aus der Samentüte, sorgen für orange Farbtupfer im Garten und finden als Heilpflanzen Verwendung.
Die Blüten der Ringelblume (Calendula officinalis) sind essbar und werden in der Lebensmittelindistrie als Farbstoff eingesetzt. In der Naturheilkunde wird sie sowohl innerlich (bei Magen- und Darmgeschwüren) als auch äußerlich angewendet. Ringelblumensalbe wirkt entzündungshemmend und fördert die Wundheilung.
Die Große Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) enthält Senföle und wirkt gegen bestimmte Viren und Bakterien. Sie wird gegen Schmerzen, zur Verbesserung der Wundheilung, bei Verdauungsstörungen sowie gegen Infekte der oberen Atemwege eingesetzt. Die Blätter sind nicht nur dekorativ, sondern mit ihrem kresseartigen Geschmack auch eine Bereicherung für viele Salate.

Bei der Kapazinerkresse sind nicht nur die Blüten, sondern auch die Blätter sehr dekorativ und mit ihrem kresseartigen Ge-
schmack auch eine leckere Zutat für den Salat.

Dienstag, 22. Juli 2014

... und dann ab in den Ofen!

Frisches Gemüse kommt mit drei Esslöffeln Olivenöl.Salz
und Gewürzen in eine Auflaufform und dann ab in den Ofen!
In der Supermarkt-Tiefkühltruhe entdeckte ich heute Grillgemüse – eine winzige Portion in einer angeblich praktischen (aufreißen und auf den Grill oder in den Ofen), aber ganz und gar nicht umweltfreundlichen Aluschale und das Ganze zu einem gesalzenen Preis. Ich schüttelte den Kopf und wandte mich ab, war aber dankbar für die kleine Anregung. Statt der Tiefkühlware kaufte ich eine frische, rote Paprikaschote, ein kleines Netz deutsche Bio-Frühkartoffeln. Alles Weitere hatte ich zu Hause in meiner Küche: einen Zucchino aus dem eigenen Garten, zwei rote Zwiebeln, fünf kleine, aromatische Datteltomaten, drei Esslöffel Olivenöl, Salz und Gewürze.
Das Kleinschneiden des Gemüses dauerte keine zehn Minuten. Nach insgesamt einer Viertelstunde Vorbereitungszeit war mein Grillgemüse im Ofen, eine halbe Stunde später konnte ich es auftischen. Die Aluschale und den typischen Geschmack von tiefgekühlte Gemüse habe ich nicht wirklich vermisst, und günstiger als das Convenience-Produkt war es allemal.

Montag, 21. Juli 2014

Landleben hält fit

250 Heuballen habe ich heute Abend quer durch die
Scheune geschleppt und auf den Heuboden geworfen.
Unsere Tiere halten uns buchstäblich auf Trab. Ständig müssen wir für sie Futter heranschleppen und Mist wegkarren. Aber wir wollen uns gar nicht darüber beschweren,  erspart es uns doch den Besuch eines Fitnessstudios oder Sportclubs.
Nachdem ich meine (fast) tägliche Fahrt zum Einkaufen mit dem Fahrrad absolviert hatte – hin und zurück sind das genau zehn Kilometer –, hatte ich gerade noch Zeit für einen Kaffee, dann tuckerte auch schon ein Trecker mit zwei schwer beladenen Anhängern heran. Unser Heu für den nächsten Winter wurde geliefert. Zum Glück aber nicht alles auf einmal. Im vergangenen Jahr mussten wir – zum Glück mit Hilfe einiger Freundinnen – an einem Wochenende 600 Ballen auf den Heuboden hieven. Diesmal waren es nur 250 Ballen. Das reicht natürlich nicht, um die vier Ponys, die vier Schafe und die zwei Ziegen gut und satt über den Winter zu bringen, aber unser Heulieferant, der selbst 35 Pferde hat, ist so nett und lagert das restliche Heu auf seinem Heuboden. Wenn die ersten 250 Ballen aufgebraucht sind, rufen wir ihn an, und dann bringt er uns Nachschub. Sehr komfortabel!
Somit konnte ich die Arbeit heute alleine bewältigen. 250 Ballen auf den Heuboden zu hieven, das ist von einer Person alleine an einem Abend durchaus zu schaffen – allerdings ist die Person (in diesem Fall ich) danach auch ziemlich erledigt. Von der Abladestelle bis zur Leiter, die zum Heuboden führt, sind es 20 Meter. Somit habe ich für jeden Ballen 40 Meter zurückgelegt. Bei 250 Ballen entspricht das einer Wegstrecke von zehn Kilometer (den Weg die Leiter hoch nicht eingerechnet). Aber nicht nur die Beinmuskeln wurden beansprucht: Jeden Ballen habe ich einzeln in Kugelstoßermanier auf den Heuboden geworfen. Nach jeweils zehn Ballen bin ich hoch auf den Heuboden, um erst einmal die durcheinander liegenden Heuballen aufzuschichten.
Die Pferde hätten sich am liebsten gleich auf das frische, duftende Heu gestürzt, aber das konnten wir ihnen leider nicht erlauben, denn frisches Heu sollte mindestens drei Wochen lagern, bevor es verfüttert wird.
Es ist immer ein gutes Gefühl, einen gut gefüllten Heuboden vor sich zu haben. Dann sehen wir dem Winter etwas gelassener entgegen, denn wir wissen, dass unsere Tiere genügend zu fressen haben.

Sonntag, 20. Juli 2014

Maisblüten

Die weibliche Blüte der Maispflanze "fischt" mit ihren Griffeln nach den von der
Spitze der Pflanze herabfallenden und vom Wind transportierten Pollen.
Die männliche Maisblüte.
Nein, keine Angst, heute möchte ich mich nicht einmal mehr über den großflächigen Maisanbau als "Futter" für die Biogasanlagen aufregen, sondern meine Aufmerksamkeit der einzelnen Maispflanze schenken. Die ist nämlich durchaus faszinierend – nicht nur, weil sie so schnell wächst und geradezu riesig wird, sondern auch weil sie einhäusig getrenntgeschlechtlich ist. Das heißt, jede Pflanze besitzt sowohl weibliche als auch männliche Blüten. Letztere befinden sich oben an der Spitze der Pflanze, während die weiblichen Blüten im unteren bis mittleren Bereich des Halmes sitzen, wo sich auch die Maiskolben bilden. Die Bestäubung der weiblichen Blüten durch die Pollen besorgt der Wind. Der Pollen ist klebrig und nur etwa einen Tag lang keimfähig.



Samstag, 19. Juli 2014

Borstig behaart und blau blühend

Wenn der borstig behaarte Borretsch blüht, ist er eine Zierde für jeden Garten – und eine gute Bienenweide.
Obwohl Borretsch (Borago officinalis) seit jeher sowohl in der Küche als auch in der Pflanzenheilkunde Verwendung findet, nutze ich dieses auffällig borstig behaarte Kraut nicht, denn es enthält Pyrrolizidinalkaloide, die leberschädigend und krebserregend sind, allerdings nur, wenn man sie regelmäßig oder in größeren Mengen zu sich nimmt. Gelegentlicher Verzehr gilt hingegen als unbedenklich, und so wird Borretsch auch weiterhin Bestandteil der sogenannten Grünen Sauce bleiben, die vor allem in Hessen als regionale Spezialität gilt. Der gurkenähnliche Geschmack des Borretsch passt auch gut zu Salaten.
Ich habe Borretsch im Garten vor allem als Bienenweide und zur Zierde. Gerade jetzt, zur Blütezeit, ist er besonders attraktiv.

Freitag, 18. Juli 2014

Ein Wein will nach oben

Was kriecht denn da in den Dachboden hinein? Eine Weinrebe, mangels Licht etwas blass.
Der Wein im Innenhof bildet keine Früchte,
sondern steckt seine ganze Kraft lieber ins
Wachstum.
Bin ich hier etwa im Dschungel gelandet? Wo kommen denn die Lianen her? Ich musste etwas vom Dachboden des Stalltrakts holen, und da sah ich sie: Meterlange Ranken haben sich durch die Spalte zwischen Wand und Dach gezwängt und wachsen nun munter in den Dachboden hinein. Da sie hier kein Licht abbekommen, sehen sie ziemlich bleich aus, und deshalb komme ich auch nicht sofort darauf, welche Pflanze hier wohl ihre Fühler ausgestreckt hat. Doch als die schmale, steile Treppe, die mehr eine Stiege ist, hinuntergehe, fällt es mir auch schon ein: Na klar, das ist der Wein im Innenhof. Und da haben wir doch auch schon den Titel dieser kleinen Geschichte: Ein Wein will nach oben (frei nach Fallada).
Nein, Früchte trägt er in diesem Jahr auch wieder nicht (er hat noch nie welche getragen), aber dafür steckt er seine Kraft ins Wachstum. Im Innenhof schaue ich ihn mir mal genauer an, und siehe da: Er ist nicht nur auf den Dachboden geklettert, sondern auch schon über die Regenrinne in die Kehle zwischen Stalltrakt und Wohnhaus, und offenbar im Begriff, demnächst den First zu erklimmen.
Vielleicht haben wir ja irgendwann ein Gründach? Eine reizvolle Vorstellung, zumal sich Wein im Gegensatz zu Efeu nicht festsaugt und keine Schäden am Bauwerk zu befürchten sind. Wenn schon kein Solardach – das wäre wegen der vielen Bäume sehr uneffektiv –, dann doch wenigstens ein Gründach. So können wir nur hoffen, dass der Wein fröhlich weiter wächst und nicht doch irgendwann lieber seine Energie umleitet und Früchte bildet.

Donnerstag, 17. Juli 2014

Wo sind all die Schmetterlinge hin?

Ein einziger Zitronenfalter am Schmetterlingsflieder in unserem Vorgarten.
Eigentlich müsste es hier vor Faltern nur so wimmeln.
Eigentlich soll der blühende Schmetterlingsflieder geradezu wie ein Magnet auf die Falter wirken, aber außer ein paar Zitronenfaltern, einem Pfauenauge und einigen kleinen, grauen und unscheinbaren Faltern hält sich der Andrang in Grenzen. Das ist ein bisschen Besorgnis erregend. Die Zahl der Schmetterlinge insgesamt und auch die Artenvielfalt ist in diesem Jahr aufällig gering. Liegt es an dem bislang unbeständigen Wetter in diesem Sommer mit viel Regen oder daran, dass die Schmetterlinge in der Umgebung kaum noch Blüten finden und deshalb langsam verschwinden. Manchmal glaube ich, dass die Artenvielfalt bei den Schmetterlingen in den Städten mit ihren zahlreichen Gärten größer ist als hier auf dem Land, wo außer Kartoffeln, Mais und anderen Getreidesorten kaum etwas anderes wächst, geschweige denn blüht.

Mittwoch, 16. Juli 2014

Die erste Dahlie

Nur die Sonnenblume hat noch größere Blüten: Mit Dahlien kommt sommerliche Blütenpracht im XXL-Format in den Garten. Jetzt blüht unsere erste. Viele weitere werden folgen. Das Schöne an Dahlien ist, dass ihre Blüten so lange halten – sowohl draußen als auch drinnen in der Vase.

Laut Etikett auf der Verpackung der Knolle sollte diese Dahlienblüte eigentich weißgelb
gestreift sein. Macht nichts, schön ist sie trotzdem.

Dienstag, 15. Juli 2014

Autos und Tomaten

Auch wenn unsere Tomaten irgendwann reif sind und
geerntet werden können, bleibt viel Grünmasse übrig.
Vielleicht sollte ich die VW schenken, damit die
Wolfsburger gegenüber ihren Konkurrenten in Detroit
nicht ins Hintertreffen geraten?!
Wenn jemand beim Autofahren die sprichwörtlichen Tomaten auf den Augen hat, kann das schlimme Folgen haben. Nichtdestotrotz sollen wir alle, zumindest den Plänen des Autoherstellers Ford zufolge, in Zukunft jede Menge Tomaten im Blickfeld haben, wenn wir mit Fahrzeugen dieser Marke unterwegs sind. Will Ford etwa auf diese Weise die Zahl der unachtsamen Autofahrer erhöhen, um mehr Unfälle mit Blechschäden provozieren, damit der Neuwagenabsatz steigt? Nein, keineswegs. Die Intention ist eine andere ...
Ford hat auch schon einen Plan, wie die Tomaten in die Autos kommen. Der Autobauer aus Detroit hat sich deshalb mit dem weltweit bekannten Ketchuphersteller aus Pittsburgh zusammengetan. Gemeinsam mit Heinz will Ford jetzt Kunststoffe auf hundertprozentiger Pflanzenbasis entwickeln, aus denen dann Lenkräder, Rückspiegel, Sonnenblenden und andere Kunststoff-Bauteile gefertigt werden sollen. Zu Kunststoff verarbeitet werden sollen allerdings nicht die roten Früchte – die braucht Heinz ja für sein Ketchup –, sondern die Schalen, Stängel und Samen, die bei der Produktion als Abfall anfallen. Bei jährlich mehr als zwei Millionen Tonnen Tomaten kommt da schon eine ganze Menge zusammen.
Ford könnte natürlich auch Recycling-Kunststoff aus PET-Flaschen verwenden, aber der erfüllt nicht die strengen Anforderungen im Fahrzeugbau. Der neuartige, biologische Kunststoff aus Tomatenresten soll, wenn das Experiment gelingt, leicht und dennoch stabil und außerdem ökologisch um Klassen besser sein als herkömmliche Kunststoffe auf Mineralölbasis.
Die Kooperation mit Heinz dürfte allerdings kaum etwas an der Tatsache ändern, dass für die meisten Autobesitzer (und nicht nur für Ford-Fahrer) Heinz-Ketchup im Auto so etwas wie ein rotes Tuch ist – besonders wenn die rote Würzsauce auf die Sitzpolster kleckert.

Montag, 14. Juli 2014

Starker Kontrast

Regenwetter ist grau? Nein, es kann auch richtig bunt sein, wie dieses Foto von heute Abend zeigt.
Mit blauem Himmel mag dieser Sommer bislang etwas geizen, aber dafür entschädigt er uns reichlich mit dramatischen Lichtstimmungen. Besonders faszinierend finde ich den Kontrast zwischen den schwarzblauen Regenwolken und den schon gelben, erntereifen Kornfeldern (heute waren bereits die ersten Mähdrescher unterwegs). Solche Lichtstimmungen findet man sonst vor allem im Herbst und Winter am Meer. Dort ragt gelegentlich ein Leuchtturm dekorativ ins Bild. Wir in der sSüdheide haben zwar keinen Leuchtturm zu bieten, aber immerhin einen Funkturm, und zwar einen besonders hohen. Mit 323 Metern ist der Sender Bokel-Behren nur einen Meter kleiner als der Eifelturm. Zum Zeitpunkt seiner Fertigstellung 1961 war er übrigens das höchste Bauwerk in der Bundesrepublik Deutschland.

Sonntag, 13. Juli 2014

Vom Wegesrand in die Vase

Allemal schöner als üppig blühende Pesizid-Rosen aus
Afrika: Wiesenblumen vom Wegesrand.
Wir lieben Blumen, aber Schnittblumen bekomme ich eigentlich gar nicht mehr so gerne geschenkt, seit ich eine Dokumentation über die Schnittblumenindustrie in Afrika gesehen habe. Zwei Drittel aller in Deutschland verkauften Rosen stammen aus Kenia, und auch bei vielen anderen Blumen handelt es sich um Importware aus Afrika, die unter ökologisch und sozial unvertretbaren  Bedingungen produziert worden ist. Zwar gibt es vielerorts Blumensträuße mit dem Fair-Trade-Siegel zu kaufen, aber an der Pestizidbelastung und Übernutzung der Böden ändert auch dieses Siegel nichts. Doch ganz auf Schnittblumen verzichten? Nein, man kann es ja auch so machen wie meine Nichten Yara, Linnea und Lia, die uns heute zusammen mit ihrem kleinen Bruder Shahin und ihrer Mutter Nina besucht haben. Sie haben einen wunderschönen kleinen Wiesenblumenstrauß mitgebracht, den sie unterwegs am Wegesrand gepflückt hatten. Wir haben uns über diesen Strauß mehr gefreut als über so manchen gekauften, den wir in der Vergangenheit geschenkt bekommen haben. Wem Wiesenblumen nicht "edel" genug sind, verschenkt vielleicht stattdessen Blumen aus dem eigenen Garten hat welche, die er von einem Blumenfeld, wo Blumen zum Selberpflücken angeboten werden, geholt hat.

Samstag, 12. Juli 2014

Stockrose

Sie ist meine liebste Sommerblume: die Stockrose (Alcea rosea), die keinem Bauern-
garten fehlen darf. Es gibt sie in vielerlei Farben. Besonders gerne mag ich die dun-
kelroten Blüten. Stockrosen sind, obwohl es der Name vermuten lässt, keine Rosen,
sondern Malven.

Freitag, 11. Juli 2014

Palme oder Spargel?

Unten Palmenblätter und oben Blüten,
die aussehen wir riesige Maiglöckchen.
 Sie ist so herrlich altmodisch, die Palmlilie, besser bekannt unter der volkstümlichen Bezeichnung Yuccapalme. Ihre große Zeit hatte die Yucca in den 1970er und 1980er Jahren. Damals galt es als totschick, mindestens je ein Exemplar drinnen in der Studentenbude und eins draußen im Vorgarten zu haben, und deshalb pflanzten auch die Vorbesitzer unseres Hofes eine – wie übrigens auch viele andere Leute in der Nachbarschaft. Die Yuccapalme als exotische Pflanze aus Mittelamerika war in gewisser Weise Ausdruck von Weltläufigkeit. Dabei ist die Palmlilie, die zurzeit wieder so schön blüht, gar keine Palme, obwohl ihre Blätter genau so aussehen. Wenn man sich die Blütenstände genauer anschaut, kann man erahnen, zu welcher Familie sie gehört: zu den Spargelgewächsen.
Bis die Palmlilie erstmals blüht – ihre Blüten sehen aus wie riesige Maiglöcken –, muss man sich übrigens einige Jahre gedulden. Die Zuchtformen blühen meistens schon drei Jahre, nachdem sie gepflanzt worden sind, während die erste Blüte der Wildform zehn  Jahre und länger auf sich warten lässt.


Mühelos überragen sie jeden Wildwuchs im Vorgarten und auch jeden Gartenzaun.


Donnerstag, 10. Juli 2014

Hagelschauer

Weiße Eiskügelchen prasseln vom Himmel herunter.
Autsch! Obwohl ich mich im Dieleneingang in Sicherheit gebracht habe, werde ich von Hagelkörnen getroffen. Sie knallen auf das Feldsteinpflaster und springen dann wie Flummis in alle Richtungen – auch in den Eingang. Hoffentlich knallt mir so ein Geschoss nicht gegen das Objektiv!
Mehr als fünf Minuten dauert der Hagelschauer. Er ist so heftig, dass die Autos auf der Straße rechts auf den Gehweg fahren und warten, bis er aufhört.
Angekündigt hatte sich der Hagelschauer heute Nachmittag mit Blitz und Donner. Die weißen Eiskugeln waren größer als Kirschkerne, schmolzen aber schnell weg. Und dann ging der Hagel in Regen über, und unser Hof wurde geflutet. Zum Glück lief nichts ins Haus, und auch die Tiere mussten nicht evakuiert werden.
Nach diesen Wetterkapriolen kam wieder die Sonne hervor, und es dampfte richtig, als ihre Strahlen aufs feuchte Gras trafen.
Laut Wettervorhersage war es das vorerst mit den Gewittern, die leider nicht die ursprünglich angekündigte Abkühlung gebracht haben.

Der dem Hagel folgende heftige Regen ließ die Eiskügelchen schnell schmelzen.

Mittwoch, 9. Juli 2014

Blüten mit Leuchtkraft

Sie bringt Farbe ins Staudenbeet: Mit ihren leuchtenden Blütenköpfen begeistert mich die
Goldmelisse (Monarda didyma), auch Indianernessel genannt, in jedem Sommer aufs
Neue. Und auch die Bienen und Schmetterlinge fliegen buchstänlich auf diese Blume, die
urprünglich aus Nordamerika stammt. Dort wurde sie von den Oswego-Indianern zur Tee-
zubereitung verwendet (daher der Name Indianernessel).

Dienstag, 8. Juli 2014

Meine Seerose blüht

Im Regen finde ich sie noch schöner als bei Sonnenschein, die Seeroose auf unserem Mini-Teich.
Mit Regenschirm war ich auf dem Weg in unseren Gemüsegarten, um etwas Feines für unser Abendessen zu besorgen – ich entschied mich für Zuckererbsen –, da entdeckte ich sie zwischen dem Schilf auf unserem Mini-Teich: meine Seerose! Da hat sie doch ganz still und heimlich von einem Tag auf den anderen ihre Blüte geöffnet. Wie schön sie doch ist, besonders jetzt im Regen, dekoriert mit vielen kleinen Wassertropfen!

Montag, 7. Juli 2014

Das Schönste am Sommer ...

... ist für mich nicht etwa die Sonne, die vom Himmel brennt. Nein, ganz im Gegenteil. Die Hitze finde ich eher unangenehm, und deshalb macht es mich auch gar nicht traurig, wenn das Sommerwetter etwas unbeständig ist. Das Schönste am Sommer sind für mich die langen Abende. Dass es so lange hell ist, nutzen wir jeden Tag bis zum letzten Rest des Tageslichts aus. Wir gehen mit Hund dem Sonnenuntergang entgegen und freuen uns über die täglich wechselnden Aquarelle in Gelb-, Rot- und Blautönen am Himmel. Abends ist nicht mehr so heiß, dafür umso stiller, und alles um uns herum wirkt so ruhig und friedlich. Auf unserem Spaziergang hören wir lediglich das Zirpen der Heuschrecken, die schrillen Schreie des Pfaus in der Nachbarschaft, und ab und zu bellt in der Ferne ein Hund.

Auf diesem Foto, dass ich heute Abend kurz vor 21 Uhr aufgenommen habe, passt der Himmel farblich geradezu perfekt
zur Kartoffelblüte im Vordergrund.

Sonntag, 6. Juli 2014

Noch ist sie weiß, die Haselnuss

Hier wächst das Winterfutter für die Eichhörnchen.
Die Eichhörnchen können sich in diesem jahr auf eine gute Haselnussernte freuen. Die Sträucher hängen voller Nüsse. Diese sind zwar noch weiß, werden aber, sobald sie ausgereift sind, einen guten Wintervorrat für die agilen Nagtiere ergeben.

Samstag, 5. Juli 2014

Eine traumhaft schöne Rose

An der Westwand unseres Gästehauses hat die "Penny Lane" einen schönen Standort gefunden.
Die maiskolbenförmige Blütenkerze links ist übrigens eine Kermesbeere.
Meine neue Lieblingsrose heißt "Penny Lane" – benannt nach dem Beatles-Song, den John Lennon und Paul McCartney 1967 der gleichnamigen Straße in ihrer Heimatstadt Liverpool widmeten. Ich habe die englische Kletterrose, die 1998 von Harkness aus der Strauchrose "Anne Harkness" und der "New Dawn" gezüchtet wurde, im vergangenen Jahr gekauft und kann mich nun erstmals an ihrer Blütenpracht erfreuen. Von der "New Dawn" hat die "Penny Lane" die porzellanrosa Blütenfarbe geerbt, von der "Anne Harkness" den honiggelben Perlmuttschimmer auf den Blüten. Harkness charakterisiert die Farbe als "Champagne blush".
Neben der traumhaft schönen Farbe ist es vor allem die romantisch gerüschte Blütenform, die mich begeistert. Außerdem duftet die "Penny Lane" intensiv und hat sattgrünes Laub. Sie soll bis in eine Höhe von 4,50 Meter klettern.
1998 wurde die"Penny Lane" als Rose des Jahres auf der Royal National Rose Society (RNRS) Show ausgezeichnet. 2001 folgte der Award of Garden Merit der Royal Horticultural Society Show, und 2008 auf den Gold Standard Rose Trials errang Sie den Gold Standard. Sie hat alle drei Auszeichnungen mehr als verdient, finde ich, und ich kann sie allen Rosenfreunden wärmstens empfehlen, zumals sie als ebenso gesund wie wüchsig gilt.

Freitag, 4. Juli 2014

Vier Kabel, vier Krähen

Heute gibt es statt vieler Worte lieber zur Einstimmung auf ein wettertechnisch wahrscheinlich tubulentes Wochenende, das – zumindest bei uns in der Region – wahrscheinlich von hoffentlich nicht zu heftigen Gewittern überschattet sein wird, ein friedliches Foto von vier Krähen auf einer Stromleitung vor dem Sonnenuntergangshimmel. Ich habe es heute Abend beim Hundespaziergang gemacht. Hier ist es:


Donnerstag, 3. Juli 2014

Käferattacke

Die dicken Käfer fliegen besonders auf
Eichen.
Heute Abend beim Hundespaziergang sind wir von dicken, laut brummenden Käfern attackiert worden. Gleich drei von ihnen verfingen sich gleichzeitig in meinen Haaren, als wir an einer von den Fliegetieren umschwärmten Eiche vorbeigingen.
 Junikäfer sind es, die uns da so frech um den Kopf schwirrten. Sie sehen ungefähr so aus wie kleinere Maikäfer, sind allerdings nicht so dunkel. Weil mancherorts unter "Junikäfern" auch Marienkäfer gemeint sind, muss hier klargestellt werden, dass es sich um den Gerippten Brachkäfer (Amphimallon solstitiale) handelt. Er gehört zur riesigen Familie der Blatthornkäfer, zu denen auch der Maikäfer zählt. 
Nicht ganz so groß wie ein Maikäfer, aber
in Farbe und Zeichnung diesem durchaus
ähnlich.
Parks mag er, gern aber auch Feld- und Waldränder oder sogar Gärten. Gegen Abend, in der Dämmerung, schwärmt er aus, vor allem die Männchen sind dann unterwegs. Die Käfer fressen Blüten und Blätter. Spätestens im August ist der "Spuk" vorbei. Die Käfer haben sich gepaart, das Weibchen legt seine Eier in der Erde ab und stirbt wenig später. Die kleinen Käferlarven beknabbern  unterirdisch Graswurzeln und Pflanzenreste und benötigen bei uns wenigstens zwei Jahre, bis sie ausgewachsen sind und als fertige Käfer schlüpfen, weiter im Norden bis zu vier Jahren. Im südlichen Skandinavien endet ihr Verbreitungsgebiet. 
Wir kennen die Käfer eigentlich schon, bei uns umfliegen sie die großen Eichen, dies aber in so großer Höhe, dass wir uns nie in die Quere gekommen sind. Anders auf unserem heutigen Weg, wo Eichen und Büsche doch ziemlich niedrig sind. Eine Erklärung dafür, warum sie uns so gezielt anfliegen, habe ich nicht. Vielleicht wegen des Bio-Papaya-Apfel-Shampoos?

Mittwoch, 2. Juli 2014

JKK, nicht verwandt mit JFK

Was blüht denn da so schön gelb auf der Weide?
Auf den ersten Blick sieht es aus wie das Johanniskraut, das meist zum Johannistag (24. Juni) – mal etwas früher, mal etwas später – überall an den Wegrändern zu blühen beginnt und jetzt teilweise schon wieder fast verblüht ist. Doch die gelben Blumen, die wir heute auf unserem abendlichen Hundespaziergang auf einer Weide entdeckten, sind ebenso schön wie gefährlich, und das offenbart sich erst auf den zweiten Blick – wenn man genau hinschaut und erkennt, dass es sich um JKK handelt, wie es unter Pferdefreunden heißt. JKK ist nicht etwa ein Bruder, Sohn oder Neffe von JFK, sondern die Abkürzung für Jakobskreuzkraut. (Senecio jacobaea). Diese Pflanze enthält, besonders in den Blüten, leberschädigende Pyrrolizidinalkaloide. 
Vor allem bei Pferden, aber auch bei Rindern kann das Kraut zu ernsthaften Erkrankungen und schließlich zum Tod führen. Als tödliche Dosis für Pferde werden 40 bis 80 Gramm Frischpflanze pro Kilogramm Körpergewicht genannt, bei Rindern 140 Gramm. Wie viele Giftpflanzen schmeckt es jedoch sehr bitter, sodass die Tiere dass Jakobskreuzkraut freiwillig nicht fressen. Daher besteht keine aktute Gefahr, wenn es auf einer Weide steht, auf der Pferde grasen. Das Gefährliche an dem Kraut ist, dass die Alkaloide auch im getrockneten Zustand noch wirksam sind. Wenn also die Wiese gemäht und das Gras getrocknet und im Winter als Heu verfüttert wird, besteht Vergiftungsgefahr. Da auch kleine Dosen des Giftes schon die Leber schädigen, kann es beim Verfüttern des Heus zu einer schleichenden Vergiftung kommen, auch wenn im Heu nur ein paar JKK-Pflanzen enthalten waren. Viele Landwirte, die Pferdeheu verkaufen, werben in ihren Kleinanzeigen deshalb gerne mit dem Hinweis: "JKK-frei".
Ist das Jakobskreuzkraut verblüht, wird es leicht übersehen und kann dann schnell im Heu landen. Deshalb empfiehlt es sich, das noch blühende JKK, auch wenn es schwer fällt, auszureißen und in die Mülltonne zu werfen, um die weitere Ausbreitung zu verhindern.

Dienstag, 1. Juli 2014

Aus der Samentüte

Die Samen dieser Margeriten, die gerade so schon in unserem Garten blühen, waren
in einer Wildblumenmischung enthalten. Wir haben sie im vergangenen Jahr neben
unseren Erdbeerpflanzen ausgestreut. Jetzt haben wir dort einen kleinen Streifen
Blumenwiese. Weil das so schön ist, streuen wir jetzt an möglichst vielen ver-
schiedenen Stellen im Garten die Samen von Blumenmischungen aus – und
werden uns im nächsten Jahr dann von dem Ergebnis überraschen lassen.