Freitag, 1. Mai 2015

Der Mai ist gekommen ...

Die meisten Bäume sind längst voll belaubt. Lediglich die Linde (Bildmitte) und die Eiche (links oben am Bildrand) beginnen erst jetzt, ihre Blätter zu entfalten. Aus der Ferne wirken sie noch kahl, aber bei näherer Betrachtung ist schon ein bisschen Grün zu erkennen.
"Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus" – so beginnt eines der bekanntesten Frühlingslieder. Emanuel Geibel hat den Text 1841 geschrieben, also lange, bevor der Klimawandel einsetzte. Der sorgt bekanntlich dafür, dass die Natur früher aus der Winterruhe erwacht. Heute würde Geibel wahrscheinlich "Der April ist gekommen, die Bäume schlagen aus" schrieben. Tatsächlich sind die meisten einheimischen Bäume schon seit Wochen belaubt. Lediglich die Eichen und die Linden lassen sich wie eh und je Zeit. Sie beginnen erst jetzt, ihre Blätter zu entfalten. Wer in dem Frühlingslied den Mai beibehalten möchte, singt einfach "der Mai ist gekommen, die Eichen schlagen aus" oder "Der Mai ist gekommen, die Linden schlagen aus". Man kann natürlich weiterhin auch den ursprünglichen Liedtext singen. Den Bäumen ist es egal, und auch der Klimawandel schert sich herzlich wenig um Liedtexte. Und möglicherweise bekommen wir ja doch irgendwann noch einmal einen richtig strengen Winter mit Schnee und Eis bis Ende März. Dann würden die Bäume wirklich erst im Mai ausschlagen, und der alte Liedtext würde wieder stimmen.

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