Sonntag, 2. August 2015

Dem "weißen Gold der Heide" auf der Spur

Auf dem Freigelände des kleinen Salz-
museums in Sülze.

Heute haben wir uns für eine Reportage, die in der nächsten Ausgabe des Callluna-Magazins erscheinen soll, auf die Spuren des "weißen Goldes der Heide" begeben. 500 Jahre lang wurde in der Südheide Salz gewonnen – bis es nicht mehr wirtschaftlich war und die Produktion eingestellt wurde. Das war im 19. Jahrhundert. Mit einer Natur- und Landschaftsführerin unternahmen wir eine Fahrrad-Exkursion zu historisch interessanten Stellen in der Landschaft.
Unsere Tour begann im Hauptort Sülze – das ist die plattdeutsche Bezeichnung für Salz –, wo sich ein kleines Salzmuseum mit Außenanlagen befindet. Vom Museum blickten wir direkt auf den Salinenplatz, wo sich einst die Quelle befand, aus der das salzhaltige Wasser, Sole genannt, geschöpft wurde. Da für die Salzsiederei Unmengen von Brenntorf benötigt wurden, den man in den umliegenden Mooren abbaute, leitete man das Wasser in kilometerlangen Röhren aus ausgehöhlten, zusammengesteckten Kiefernstämmen zum Torfstich. Für diese Pipelines wurden Dämme angelegt, deren Verlauf sich auch heute noch in der Landschaft abzeichnet. Auf einem dieser Röhrendämme sind wir heute mit dem Fahrrad gefahren.

Blick auf den von Paddlern viel befahrenen Heidefluss Oertze.
In diesem kilometerlangen Damm verlief einst eine
Salz-Pipeline.
Eine Pipeline überquerte sogar den Heidefluss Oertze, auf dem früher Holz geflößt wurde. Damit die Flößer mit ihrer Fracht ungehindert passieren konnten, wurde die Pipeline auseinandergenommen und anschließend wieder zusammengesteckt.
Heutzutage sind keine Flößer mehr auf der Oertze unterwegs, dafür aber umso mehr Paddler. An diesem sonnigen Sommersonntag war dort fast so viel Verkehr wie auf einer Autobahn.
Auch wir sind schon mehrfach auf der Oertze gepaddelt, allerdings ist das schon viele Jahre her. Als wir heute auf der Brücke standen und auf die unter uns hindurchtreibenden Kanus schauten, bekamen wir sogleich Lust auf eine Paddeltour. Dafür würden wir uns allerdings nicht unbedingt ein Wochenende aussuchen, sondern einen Tag in der Woche, an dem es etwas ruhiger zugeht.
Aber vielleicht erkunden wir die sowohl kulturhistorisch als auch landschaftliche reizvolle Gegend erst einmal zu Fuß oder mit dem Fahrrad.


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