Donnerstag, 29. September 2016

Liebe Gäste

Die langen Stiele hatten zuwenig Halt, deshalb sehen die maure-
tanischen 
Malven aus wie eine Kriechpflanze. Der Schönheit
ihrer Blüten und ihrem 
Ausbreitungsdrang tut das aber keinen
Abbruch.
Text und Foto: Marion Korth
Es gibt viele Wege, auf denen Pflanzen sich in Gärten und Beete vorarbeiten: Mit dem Vogelfutter kam eine mir unbekannte Grasart mit langen Rispen, so eine Art Hirse, auf die Wiese vor dem Haus, ebenso die Sonnenblumen dort. Dann brachten die Vögel durch ihre Hinterlassenschaften  wilde Rosen mit  (sie hatten vorher wohl Hagebutten verspeist), eine einst gesäte Blumenmischung treibt ebenfalls völlig ungeplant ihre Blüten.
So kommt es, dass unter dem alten, rostigen Kinderbettgestell, dem Sommerquartier unserer Kübelpflanzen, eine dunkelviolett blühende Malve (Malva sylvestris ssp. mauritiana) hervorlugt. Es sind mehrere Pflanzen, die sich dort ausgesamt haben. Der Standort so halb unter dem Bettgestell scheint auf den ersten Blick nicht ideal, aber dort kommt immer mal wieder ein Strahl aus der Gießkanne an oder läuft ein Topflanzenuntersetzer tröpfchenweise über.
Diese eigentlich eher kurzlebigen Malven, die meist schnell verschwinden und über reichliche Selbstaussaat ihr Fortbestehen sichern, blühen seit dem Sommer in langer Folge. Die Hummeln lieben sie. Wir auch, weil wir ihre schöne Farbe und die zarte Maserung ihrer Blüten bewundern. Etwas weiter, im Rosenbeet, steht auch eine solche Malve. An deren Verbreitung aber hat kein Vogel mitgewirkt. Ich habe sie dorthin gesetzt, weil sie mitten auf dem Weg wuchs und dort unweigerlich zertreten worden wäre. So "arbeiten" sich unsere Malven Stück für Stück voran, der Vorgarten ist bald erreicht, dann der Streifen am Fußweg. Wir werden ihren Weg begleiten.

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