Sonntag, 16. Oktober 2016

Auf "Rüsseltour"

Der Rucksack wird mit Fallobst gefüllt.
Die meisten Äpfel hängen noch an den Bäumen,
aber wir finden trotzdem schon mehr Äpfel im
Gras, 
als wir transportieren können.
Spazieren zu gehen oder auch Rad zu fahren, hat von sich aus einen Sinn, jedenfalls in unseren Augen. Nicht unbedingt wegen der Fitness, sondern weil es solchen Spaß macht, die Landschaft im Wechsel der Jahreszeiten bei Sonne, Wind oder Regen zu erleben.
Im Herbst bekommen alle unsere Ausflüge jedoch eine zusätzliche Bedeutung. Immer haben wir ein waches Auge auf das, was da achtlos am Wegesrand liegt. In dieser Jahreszeit nämlich allzu oft Falläpfel unter den alten Obstalleebäumen. Manche dieser Bäume haben Paten, die sich die Ernte gegen einen kleinen Betrag gesichert haben. Diese Bäume sind entsprechend gekennzeichnet, hier ist Mundraub natürlich verboten. Aber die meisten Bäume werden nicht beerntet, um das Fallobst kümmert sich erst recht niemand.
Für die Hasen, Rehe oder auch Krähen bleibt genug übrig, denn oft genug zerplatzen die Früchte beim harten Aufprall und sind dann ohnehin der Verderbnis preisgegeben. Aber viele Äpfel landen auch unbeschadet im hohen Gras, auf der weichen Erde des Feldes oder auch im dichten Brombeergestrüpp. Auf diese Äpfel haben wir es abgesehen.
Mittlerweile sind auch die Bäume in unserem Garten groß genug, sodass wir auf eine gar nicht so kleine Ernte hoffen können, aber auf unserem Hof sind viele hungrige Mäuler zu stopfen, und Äpfel sind nun einmal ein Leckerbissen für Menschen ebenso wie für unsere Pferdchen, die Ziegen, Schafe oder Minischweinchen und selbst unsere Hühner mögen Äpfel, wenn sie schnabelgerecht in winzige Würfel geschnitten sind.
Heute waren wir auf "Rüsseltour" und hatten nach drei kurzen Stopps die Fahrradkörbe vollgesammelt mit den Äpfen, die wir auf dem Boden gefunden haben. Auf der Rückfahrt entdeckt Inka dann noch etwas besonders Nettes: In einem Ort steht an einer Scheunenwand ein Korb voller grüner Birnen. "Bitte mitnehmen" steht auf dem selbstgeschriebenen Zettel daneben. Sogar kleine Plastiktüten von der Rolle hat dort jemand bereitgelegt. Vielleicht aus böser Erfahrung, denn auf dem Zettel steht außerdem: "Den Korb bitte stehenlassen". Das haben wir getan und auch noch genug Birnen daringelassen für andere, die noch an dem Haus vorbeikommen werden.
Mit dieser freundlichen Geste haben wir nicht gerechnet, sie war vielleicht das schönste Geschenk. Noch sind die Birnen fest und grün, aber wir freuen uns schon auf den Augenblick, wenn wir sie probieren können!

Wunderbare Äpfel, über die sich unsere lieben Tiere bestimmt ebenso wie wir freuen werden.

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