Montag, 2. Januar 2017

Am Wegesrand vergessen?

Auf der Rinde wächst Moos, und die Schnittflächen der
Stämme im diesem "vergessenen" Holzstapel sind von 
Pilze besiedelt.
Das neue Jahr hat begonnen, und schon dröhnen aus dem Wald wieder die Motorsägen. Die anhaltend hohe Nachfrage nach Brennholz verleitet manche Waldbesitzer offenbar dazu, sich wie die sprichwörtliche Axt im Walde zu benehmen und mehr abzuholzen, als im Interesse einer nachhaltigen Forstwirtschaft sinnvoll wäre. Besonders fragwürdig erscheint der Holzeinschlag in Anbetracht der zahlreichen großen Holzstapel, die schon zum Teil seit Jahren unangetastet entlang der Waldwege lagern. Ist das Holz verkauft, aber – warum auch immer – nie abgeholt worden? oder hat man es einfach vergessen?
Da es sich überwiegend um Nadelholz handelt, ist es nach einigen Jahren Lagerung im Freien kaum noch zu etwas anderem als Brennholz zu gebrauchen. Dabei bestehen die Stapel größtenteils nicht aus dünnen Stangen, sondern aus stattlichen Stämmen mit solchen Durchmessern, dass daraus schöne Bretter oder Kanthölzer gesägt werden könnten. Von Abfallholz kann also keine Rede sein. Sonst hätte man sich wohl auch kaum die Mühe gemacht, es auf eine einheitliche Länge zu schneiden und es sorgfältig am Wegesrand zu stapeln.
Aber die "vergessenen" Holzstapel haben auch etwas Gutes: Sie bieten Unterschlupf und Nahrung für Käfer und allerlei andere Kleintiere. Und auch Pilze besiedeln das Totholz. In der Natur kommt bekanntlich nichts um. Alles wird wiederverwertet.

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